Mittwoch, Juli 10, 2013

Überflutung, Überschwemmung und andere Wasserschäden - nach der Katastrophe kommen die Schadstoff- und Schimmelschäden



Es gab es in Teilen Deutschlands wieder eine Jahrhundertflut. Es wurden Kellerräume, Garagen, Lagerhallen und Erdgeschosse überschwemmt und mit Schlamm, Müll, allerlei Chemikalien und Fäkalien aus dem Abwasser verschmutzt und kontaminiert. Wenn das Wasser abgeflossen ist, die unter Erdniveau befindlichen Räume wieder leergepumpt sind, beginnt das Entrümpeln und Wegwerfen von aufgeweichten Möbeln und sonstigen durchnässten Materialien. 

Aber danach gehen die wirklichen Probleme erst richtig los: Fußbodenkostruktionen sind völlig durchnässt, schwimmend verlegte Estriche schwimmen jetzt tatsächlich, die Dämmplatten darunter sind nass, aber man sieht es nicht direkt. Vorwandkonstruktionen und Wandverkleidungen aus Gipskarton- oder Gipsfaserplatten, Holzpaneelen oder -brettern sind nicht nur außen nass geworden, sondern ihre Füllungen aus allerlei Dämmstoffen sind ebenfalls völlig durchfeuchtet.

Das Mauerwerk ist vollständig in der gesamten Mauerstärke durchweicht. Dämmplatten auf den Außen- oder Innenseiten der Wände sind nass hinterspült, aber man sieht es nicht sofort. Drainagerohre im Erdreich um die Häuserfundamente sind vollständig verschlammt und die Drainageplatten an den Kellerwänden werden ab sofort nicht mehr entwässert. Auch das sieht man nicht gleich. Das sind alles Folgen der Flut und damit nicht genug: Das Wasser war kontaminiert und belastet durch Schadstoffe aller Art, Fäkalien und allem Schmutz.

Ralf Holtrup, langjähriger Baubiologe, Schimmelsachverständiger und damit Experte für Schadstoffe und allerlei Krankheitserreger, erläutert: "In Gebäude eindringendes Überschwemmungswasser ist in der Regel stark mit Treibstoffen und vielen anderen Schadstoffen aus Industrieanlagen und Haushalten belastet. Mit den Fäkalien aus den Abwasserrohren und überfluteten Gülle- und Jauchegruben gelangen Keime aller Art in unsere persönliche Umwelt. Selbst wenn man sofort nach der Flut alles trocknen würde, die Gifte, die Viren, Bakterien, Hefen und die nach kurzer Zeit wachsenden Schimmelpilze bekommt man damit nicht in den Griff.

Sogar der bloße Umgang damit kann schon der Gesundheit schaden. Deshalb müssen oft besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden - Schutzkleidung und Atemschutz bei den Aufräumarbeiten sollten Pflicht sein. Luftfilterung und Desinfektionsmaßnahmen sind notwendig bei allen Arbeiten in den zeitweiligen Feuchtgebieten."
Nach den Erfahrungen des Baubiologen müssen alle saugfähigen Materialien unverzüglich restlos entsorgt werden, wenn sie nicht gewaschen, sterilisiert und getrocknet werden können. Alle Stoffe, die länger als drei Tage feucht bleiben, können zudem von Schimmelpilzen befallen werden, die infolge der Trocknungsmaßnahmen beginnen, Sporen zu bilden, wodurch die Luft belastet wird.
"Da werden schnell Sekundärkontaminationen erzeugt in Haus- und Wohnungsbereichen, die nicht direkt von der Überflutung betroffen waren, wenn die Trocknung nicht fachgerecht eingerichtet wird," so der Schimmelexperte weiter. Schimmelsporen und -partikel verbreiten sich bei unsachgemäßen Trocknungen auch versteckt in allerlei Hohlräumen in Leichtbauwänden, Vorwandinstallationen, abgehängten Decken, Kabel- und Rohrschächten.
Holtrup: "Gefährdet sind natürlich auch Wände mit außen- oder innenseitig vorgesetzten Plattenwerkstoffen, die mit dem Untergrund nicht vollflächig verklebt sind. Die sichtbaren Seiten der Platten können völlig trocken und sauber erscheinen, auf der Rückseite allerdings wird es von mikrobiellen Leben nur so wachsen." Die unbeabsichtigten Sporenverwirbelungen bzw. die nicht erkannten Schäden können zu dauerhaften Gesundheitsproblemen in unsachgemäß sanierten Häusern und Wohnungen führen.

Deswegen warnen Baubiologen auch vor Sanierungsarbeiten in Eigenregie, die meist mit nicht geeigneten Geräten und Verfahren durchgeführt werden.
Saniert wird in der Regel meist nur der sichtbare Schaden. Häufig resultieren daraus dauerhafte Schimmelprobleme bzw. es kommt bei den Bewohnern der Räume zu unklaren Krankheitsbeschwerden, deren Ursache nicht gefunden wird. Oft verbleibt zumindest eine starke Geruchsbelästigung.
Wenn man schnell genug fachkundige Hilfe durch Wasserschadenssanierungsfirmen holt, kann durchfeuchtetes Mauerwerk, Estrich und anderes Baumaterial recht gut getrocknet werden und die Folgen sind überschaubar. Eine sogenannte Freimessung nach dem Ende der Sanierung sollte man verlangen.

Holtrup dazu: "Es ist zu empfehlen von einem Baubiologen oder einem anderen dazu befähigten Experten nicht nur den Erfolg der Trocknungs- und Sanierungsarbeiten kontrollieren zu lassen, sondern man sollte solche Leute von Anfang an einbeziehen. Sie können durch ihre Erfahrungen und ihre Unabhängigkeit das Ausmaß des Schadens und alle notwendig werdenden Sanierungsarbeiten objektiv bestimmen und festlegen. Wenn sie frühzeitig hinzugezogen werden, können sie zudem auch versteckte Schäden finden und damit eine fachgerechte Sanierung sicherstellen."  
Das Wichtigste bei Wasserschäden jeder Art sei immer die umfassende Begutachtung der gesamten Schäden sowie die Festlegung der notwendigen Sanierungsmaßnahmen nach den Regeln der Technik unter Einbeziehung des Gesundheitsschutzes der beteiligten Arbeiter, der Betroffenen und unbeteiligter Dritter.


Weitere Info unter www.baubiologie-holtrup.de oder www.biolysa.de

Montag, Mai 20, 2013

Belastung durch Asbest auf Dächern oder Fassaden?

Obwohl Asbest in Deutschland seit langem verboten ist taucht das Problem bei bereits verbautem Asbest immer wieder auf.

Keine Panik bei festgebundenen Fasern
Kritisch wird es meist erst, wenn an den Bauteilen gesägt oder geschliffen wird. Dann ist mit einer hohen Freisetzung zu rechnen. Asbestrückbau und -entsorgung darf nur von einer Fachfirma durchgeführt werden.

Erhöhtes Risiko bei schwach gebundenem Asbest
Produkte mit nur schwach gebundenem Asbest sind sehr kritisch einzustufen. Spritzasbest wurde insbesondere zur Ummantelung von Rohren verwendet.


Immer noch aktuell: Asbest in Importprodukten
In Europa und in den meisten Industrieländern wird Asbest als krebserregend eingestuft und nicht mehr verwendet.  In folgenen Produktgruppen kann Asbest bei Importen jedoch  enthalten sein: Faserzementprodukten, Dichtungsringen, Isolierkannen oder Elektrogeräten.

Mehr Infos und Quelle: http://www.baubiologie-regional.de/news/Kann-sich-Asbest-aus-Daechern-und-Fassaden-freisetzen-740.html

Asbestmessung auch bei www.baubiologie-holtrup.de

Dienstag, Mai 07, 2013

Baubiologische Beratungsstellen helfen bei Elektrosmog, Schimmelpilzen und Schadstoffen



Es hat etliche Jahre gedauert, bis der Begriff "Baubiologie" fester Bestandteil des deutschen Sprachschatzes geworden ist. Dennoch ist vielen Menschen nicht bekannt, was sich hinter der Baubiologie verbirgt und was die entsprechenden Fachleute, also die Baubiologen, in ihrer beruflichen Tätigkeit leisten.  Ganz allgemein ist die Baubiologie die Lehre von den ganzheitlichen Beziehungen zwischen den Menschen und ihrer Wohn- und Arbeitsumwelt.  Anhand dieser Definition ist schon erkennbar, dass es sich dabei nicht um ein in wenigen Punkten darzustellendes Tätigkeitsfeld handeln kann.

Baubiologen üben ihren Beruf häufig in Ergänzung zu oder aufbauend auf anderen vorher erworbenen Fachkenntnissen oder Qualifikationen aus. Sie sind unter anderem Architekten, Ingenieure, Naturwissenschaftler und Handwerker, deren Intention es ist, ihr jeweiliges Fachwissen einzusetzen, um letztendlich gesunde, ökologische und nachhaltige Wohn- und Arbeitsbedingungen für möglichst viele Menschen zu ermöglichen.  Die deutschen Baubiologen sind in mehreren Berufsverbänden und Vereinen organisiert, die für die  ständige Weiterbildung ihrer Mitglieder sorgen und ein hohes Qualitätsniveau ihrer Arbeit gewährleisten.

So sind zum Beispiel im BIOLYSA e.V., Gesundes Wohnen und Leben, 16 Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland vereint, die in ihren jeweiligen Regionen an der Umsetzung der o.g. Zielsetzung arbeiten. Ihre vorrangigen Leistungen sind Beratung, Messung und Analyse bei Schimmelpilz- und Schadstoffbelastungen in Innenräumen sowie Belastungen durch elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder und Wellen (sogenannter Elektrosmog).

Neben ihrer beruflichen Tätigkeit unterhalten alle Biolysa-Mitglieder ehrenamtlich eine baubiologische Beratungsstelle zur Information der Bevölkerung über Umweltschadstoffe und andere schädliche Einflüsse, ihre Bewertung und Bedeutung für Umwelt und Gesundheit.  Hier gibt es kostenlos telefonische Kurzinfos  und es werden Informationsmaterialien (Flyer, Broschüren) zur Verfügung gestellt, die von BIOLYSA e.V. erarbeitet wurden. Auch mit Beiträgen in Printmedien, Rundfunk und Fernsehen sowie Veröffentlichungen im Internet wird aktive Aufklärungsarbeit im Umweltbereich geleistet.

Alle Beratungsstelleninhaber bieten Fachvorträge an, die sie gern vor interessierten Zuhörern halten und bei denen sie sich auch  Fragen und Meinungsäußerungen stellen.
Ausgenommen von diesem Angebot sind allerdings juristische Fragen, diese dürfen und können nicht beantwortet werden.

Die Beratungsstelle Münsterland ist ebenfalls Mitglied im IBN, VDB und VB und ist erreichbar unter Tel. 02581-784635 oder www.baubiologie-muenster.de

Freitag, April 19, 2013

Gesundes Wohnen mit natürlichen Baustoffen ohne Schadstoffe



Die Dämmung unserer Wohnungen läuft auf Hochkonjunktur, Einsparungsmaßnahmen von Heiz- und Energiekosten sind das Ziel. Neue Fenster, Dämmung der Dächer und der Außenwände sind angesagt, nicht zuletzt angetrieben durch die gesetzlichen Anforderungen der Energieeinsparverordnung.
Bei den Modernisierungsarbeiten werden jedoch meist nur die energetischen Aspekte berücksichtigt, dass die Folge der Gebäudeabdichtung ein verringerter natürlicher Luftwechsel ist, wird selten bedacht. Nicht nur Schimmelpilze finden durch zu feuchte Räume einen Nährboden. Der geringere Luftwechsel sorgt auch für eine Ansammlung von Schadstoffen in der Raumluft. „Die Industrie lässt sich einiges einfallen, über 100.000 chemische Einzelstoffe stehen zur Verfügung. Jahr für Jahr werden neue Substanzen dazu entwickelt, ohne die Langzeitwirkung und Risiken für die Gesundheit zu kennen“, so Ralf Holtrup, Sachverständigenbüro und baubiologische Beratung, Warendorf.
Der Messtechniker warnt aus Erfahrung vor zu dichten Räumen mit künstlichen Tapeten, Farben und anderen chemischen Produkten. Durch die Abdichtung unserer Wohnhäuser und Betriebsstätten kommt es zu einem intensiveren Zusammenleben mit Umweltgiften. Allergien, Atemwegsbeschwerden und chronische Erkrankungen nehmen seit Jahren immer mehr zu. Grund für diese Erkrankungen sind häufig Innenraumbelastungen durch VOC´s (Volatile Organic Compounds) oder auch flüchtige organische Verbindungen genannt. Doch nicht nur leichtflüchtige Substanzen beladen die Wohnungen, auch schwerflüchtige dauerhaft bestehende Krankmacher sind nicht auszuschließen. Die Quellen können unterschiedlicher Art sein. Abwaschbare Wandfarben, künstliche Teppichböden oder Vinyl- und Vlies- Tapeten sind häufig für unsaubere Raumluft verantwortlich. 
Baustoffe dürfen aus baubiologischer Sicht und im Interesse aller Raumnutzer keine Schadstoffe an die Umgebung abgeben. Es sollte auf Lacke und Farben verzichtet werden, die chemische Lösungsmittel oder Kunstharze enthalten. Im Fußbodenbereich sind häufig PVC-Bodenbeläge oder künstlicher Nadelfilz für Gerüche und/oder Schadstoffausdünstungen verantwortlich. 
Holtrup empfiehlt für den Boden Massivholz, Kork oder Naturfaserteppiche. Als Wandbeschichtungen eignen sich besonders Silikat-, Kasein-, Kalk- oder Lehmfarben. Dämmstoff der ersten Wahl für Außenwände und Dächer sollten Hanf, Holzfaser oder Zellulosematerialien sein.

Weitere Infos, Beratung und Raumluftanalysen unter www.baubiologie-holtrup.de oder Tel. 02581-784635

Freitag, März 15, 2013

Asbest – eine Schadstoffbelastung, die uns immer noch betrifft



Seit 2005 darf Asbest in der EU weder verarbeitet noch in den Verkehr gebracht werden, schon seit 1993 besteht innerhalb Deutschlands ein generelles Asbestverbot.
Asbestfasern können Lungenkrebs, Krebskrankheiten der körperinneren Bindegewebe - sogenannte Mesotheliome, und eine massive Lungenfunktionsminderung mit dem Namen Asbestose auslösen.
Theoretisch reicht schon eine Faser, die man einatmet, um nach Jahrzehnten Latenzzeit den Ausbruch einer solchen Krankheit zu verursachen.
Seit 1978 wurden fast 35.000 tödliche Asbesterkrankungen als Berufskrankheiten von den Berufsgenossenschaften anerkannt. Jedes Jahr sterben nach Jahren qualvoller Atemnot immer noch etwa 1500 Menschen an Erkrankungen, die mit Asbest zusammenhängen.
Fast zwei Drittel aller tödlich endenden Berufskrankheiten in Deutschland haben Asbest als Auslöser.
Besonders stark betroffen sind Personen, die beruflich häufig asbesthaltigen Materialien ausgesetzt waren.
Doch Asbestfasern sind auch ein Problem der gesamten Bevölkerung, weil das "Mineral der tausend Möglichkeiten“, wie es noch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts genannt wurde, in einer Unzahl von Produkten eingesetzt wurde:
Asbest besitzt ein gutes Isolationsvermögen im Brandschutz, hat eine hohe mechanische Festigkeit und ist säurebeständig. Bis zu 50 Prozent der Hausdächer, die nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden, enthalten Asbest. Auch Fassaden, Fensterbänke innen und außen, plattenartige Verkleidungen von Lüftungsschächten oder Heizkörpernischen, Dämmungen von Rohrleitungen oder die Rohre selbst, können vollständig oder teilweise aus Asbest bestehen. Die Fasern wurden auch in Fußbodenkleber, Farben, Spachtelmassen und zahlreiche andere Produkte als sogenannte Faserarmierungen untergemischt.
Experten schätzen, dass Asbest in 3000 bis 5000 unterschiedlichen Produkten eingesetzt wurde.
Der heutige Problemstoff wurde vor allem in der Zeit zwischen 1960 und 1990 intensiv in öffentlichen und privaten Gebäuden verbaut.
Ralf Holtrup, Baubiologe und geprüfter Asbest-Sachkundiger, weiß mehr:
"Nach den in Deutschland allgemein gültigen Technischen Regeln der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin unterscheidet man sogenannte festgebundene Asbestprodukte – auch Hartasbest oder Asbestzement genannt – und schwach gebundene Asbestprodukte, meist als Spritzasbest in Industriebauten und öffentlichen Gebäuden verwendet."
Im Zuge der großen Asbest-Sanierungswelle in den neunziger Jahren wurde hauptsächlich der schwach gebundene Asbest aus den Gebäuden entfernt.
"Für Produkte aus Asbestzement, mit den Fasern armierten Klebern oder sonstigen Werkstoffen gibt es leider keine Verpflichtung zur Entfernung. Erst im Zuge von Umbaumaßnahmen oder Abbrucharbeiten müssen diese Asbestprodukte dann sachkundig bearbeitet, entfernt und entsorgt werden", so der Experte.
Oft würden aber nicht einmal die einfachsten Schutzmaßnahmen wie Baustellenabschottung, Staubabsaugung mit speziellen Filtern oder Atemschutzausrüstungen genutzt, weil man das Problem gar nicht erkenne.
"So werden dann die gefährlichen Fasern in riesigen Mengen freigesetzt und verseuchen die gesamte Luft von Zimmern, Wohnungen, ganzen Häusern und Straßenzügen.
Die umliegende Nachbarschaft wird natürlich auch noch mit beteiligt, ob die das wollen oder nicht!" so der Baubiologe. " Und überall, wo der Staub sich absetzt, kann er auch wieder aufgewirbelt werden - das Problem verschwindet also nicht von selbst!"
Holtrup weiter:"Viele Heimwerker, aber auch kleinere Handwerksbetriebe sind sich der Gefahren nicht bewusst, aber es gibt auch Zeitgenossen, die wollen gar nichts wissen, weil sie erhöhte Kosten fürchten, wenn Asbest gesucht und gefunden wird. Dabei würde keiner so reagieren, wenn es sich um Bomben mit Zeitzünder handeln würde. Asbestfasern sind aber nicht anders einzustufen. Asbestinduzierte Krankheiten brechen zwar erst in 30 oder 35 Jahren aus, dann aber sind sie qualvoll und unheilbar!
Wer möchte das aber wirklich riskieren, wenn er heutzutage eine Wohnung oder ein Haus herrichtet, um fürs Alter oder für die Kinder eine Wertanlage zu schaffen und zu besitzen?"
Asbestfasern sind ein Tod bringendes Risiko!
Immer dann also, wenn Räume renoviert werden, die älter als 20 Jahre sind, ist Vorsicht geboten. Der über 20 Jahre alte PVC-Fußboden in der Küche, der Fliesenkleber im alten Badezimmer, die Jahrzehnte alte Dacheindeckung – in all diesen Baustoffen kann die todbringende Faser stecken.
Gleich aussehende Produkte können Asbest enthalten, oder auch nicht - Sicherheit bekommt man nur durch die Laboranalyse einer Materialprobe.
Der probennehmende Baubiologe wird dann auch die richtigen Maßnahmen zur Gefahrenminimierung kennen und nennen.
"Und sollte man die Arbeiten schon begonnen oder beendet haben, dann lohnt sich immer noch die Durchführung einer Luftmessung, um mögliche Gefahren oder die Belastungsfreiheit festzustellen! Das kostet zwar Geld, aber nicht das Leben.", so der Sachverständige.

Mehr Infos zu Schadstoffen: www.baubiologie-holtrup.de

Montag, Februar 11, 2013

Schadstoffe im Wohnraum: Wohngifte immer noch ein aktuelles Problem




In den Industrieländern halten sich die Menschen über 90 % ihrer Lebenszeit in geschlossenen Räumen auf. Unsere Häuser werden immer dichter. Die Belastungen im alltäglichen Lebensumfeld werden immer höher. 30 % der Bevölkerung gelten bereits als umweltkrank. Deshalb ist die Luftqualität in Räumen, in denen wir uns lange aufhalten, von großer gesundheitlicher Bedeutung.

„Es sollte eigentlich der Vergangenheit angehören, sich Gedanken über mögliche schädigende Stoffe machen zu müssen, die aus Materialien (Kleidung, Teppichboden, Tapeten, Spielzeug etc.) ausgasen können“, so Baubiologe Ralf Holtrup aus Warendorf.

In vielen Bereichen wurden leichtflüchtige organische Verbindungen (engl. volatile organic compounds = VOC) durch mittel- und schwerflüchtige Verbindungen (engl.  semi-volatile organic compounds = SVOC) ersetzt. Diese werden bei Zimmertemperatur aber ebenfalls freigesetzt, nur geschieht dies langsamer und über einen längeren Zeitraum. Ein besonderes Problem stellen Produkte aus Polyvinylchlorid (PVC) dar, an denen Holtrup die Schadstoffproblematik detailliert erläutert. Werden z. B. PVC-Tapeten hergestellt, kann auf Weichmacher nicht verzichtet werden. Sie verleihen der Tapete Elastizität und ermöglichen das Aufschäumen. Weichmacher können ein Problem in Innenräumen darstellen. Laut ÖKO-TEST wurden in PVC-haltigen Vlies-Tapeten sogenannte Phthalate nachgewiesen (ÖKO-TEST 2010).

Die PVC Hersteller verwenden vorrangig DINP (Diisononylphthalat) und DIDP (Diisodecylphthalat). Diese Phthalate sind von der Europäischen Union nicht als gefährliche Stoffe eingestuft. Das Umweltbundesamt bewertet das anzunehmende Umweltverhalten dieser Stoffe jedoch als bedenklich. Sie stehen im Verdacht, sich in hohem Maße in Organismen anzureichern und eine lange Lebensdauer im Boden und in Sedimenten aufzuweisen (Umweltbundesamt 2007).
In den meisten 2010 von ÖKO-TEST getesteten Vliestapeten wurden mindestens auch Spuren von giftigen zinnorganischen Verbindungen nachgewiesen. Diese Verbindungen können beim Menschen schon in sehr kleinen Mengen das Immun- und Hormonsystem beeinträchtigen. Zudem kann das Stoffgemisch der Tapete auch eine Vielzahl von anderen flüchtigen organischen Verbindungen ausgasen, die die Raumluft belasten und Schleimhäute und Augen reizen können. Diese kommen auch in PVC-Bodenbelägen und gegebenenfalls in Wandfarben vor.

„Heute ist es wieder modern, sich diese Sachen an die  Wände oder auf den Boden zu kleben“, so der Sachverständige Holtrup weiter, „hinzu kommt ja noch, dass im Falle eines Brandes von PVC nicht nur ein beißender Rauch sondern auch eine Vielzahl von giftigen Verbindungen entsteht.“
Das im PVC enthaltene Chlor wird größtenteils als Chlorwasserstoff (HCl) freigesetzt, der mit Feuchtigkeit zu ätzender Salzsäure reagiert.
„Wir müssen achtsam sein mit den vielen Dingen, die der Markt anbietet. Empfehlenswert sind laut Holtrup z.B. Naturbaustoffe, die mit einem europäischen Qualitätszeichen wie  natureplus versehen sind.“ 

Wohngifte  und Schadstoffbelastungen in Wohnungen können durch direkte Materialuntersuchungen oder  Raumluftanalysen nachgewiesen werden.

Weitere Infos unter www.baubiologie-holtrup.de oder Tel. 02581-784635