Freitag, November 23, 2012

Durch richtiges Heizen und Lüften Schimmelpilzbildung vermeiden



Durchschnittlich acht Monate im Jahr  müssen wir eine Heizung in Anspruch nehmen und darauf achten, das wir möglichst effizient und auch noch ökonomisch heizen. Wir schaffen uns damit in der kalten Jahreszeit ein Wohlfühlklima, und wer hätte das nicht gerne in den eigenen vier Wänden.
 
Nur dieser schöne Traum ist leider heute nicht mehr für jeden realisierbar. Ständig steigende Energiekosten, Auflagen zur Fassadendämmung der Häuser, mehrfach verglaste Fenster, moderne Baumaterialien und schon wächst bei fehlender Lüftung der Schimmel an den Wänden.  Beides ist einfach untrennbar miteinander verbunden und erhitzt immer wieder die Gemüter von Mietern und Vermietern wegen des Vorwurfs von fehlerhaftem Nutzerverhalten.

In den Monaten der Heizperioden ist es natürlich  ganz wichtig zu lüften. Durch ein regelmäßiges Lüften erhöhen wir die Wohnqualität und auch unser Wohlbefinden. Wir sorgen für frische Luft in den Räumen, transportieren entstandene Feuchtigkeit, Gerüche und auch Schadstoffe aus der Wohnung. Obwohl auch andere Faktoren unser Wohlbefinden mitbestimmen,
z. B.  Luftfeuchtigkeit, Durchzug,  Raumtemperatur, Luftgeschwindigkeit und Luftqualität, können wir ohne richtiges Heizen und Lüften kein dauerhaftes Wohlfühlklima erreichen.

Mit Hilfe eines Hygrometers lässt sich eine sinnvolle Eigenkontrolle im Lüftungsverhalten durchführen. Dieses gibt es für wenig Geld sogar mit Alarmfunktion. 

Der Baubiologe und Sachverständige Ralf Holtrup aus Warendorf gibt folgende Empfehlungen zum richtigen Heizen und Lüften, um Feuchteschäden zu verringern oder zu vermeiden:

  1. Wenig genutzte kältere Räume nicht mit der Luft aus wärmeren Räumen heizen. Warme feuchte Luft kondensiert an kalten Flächen im ungeheizten Raum und begünstigt Schimmelbildung.
  1. Die Heizung nicht ganz ausschalten, wenn am Tag das Haus verlassen wird. Die Räume kühlen aus und dadurch ist das Wiederaufheizen am Abend nachweislich energieaufwendiger als die Heizung herunter zu regeln. Dieses gilt auch für die Nacht.
  1. Auch nicht genutzte Räume in den Wintermonaten  geringfügig heizen.
4.      Wärmestau am Heizkörper vermeiden! Dafür sorgen, das Heizungsventile und Heizkörper nicht durch Vorhänge, Verkleidungen, zu große Fensterbänke oder Möbel verdeckt werden, das verringert die Wärmeabgabe in den Raum.

5.      Möbel nicht unmittelbar vor schlecht gedämmte Außenwände oder Wandecken stellen. Weil hinter den Möbeln weniger Raumluft und damit Wärme zirkuliert, kommt es zu einer stärkeren Auskühlung der Wände und hier wiederum bevorzugt zur Kondensation von Raumluftfeuchte mit der Gefahr von Schimmelbildung.  Möglichst einen Abstand von 10 cm zu den Außenwänden einhalten.

6.      Feuchtigkeit und Schadstoffe möglichst am Entstehungsort und während oder unmittelbar nach ihrer Entstehung durch Lüften entfernen.

7.      Kurzes Querlüften ist am effektivsten. Beim Querlüften sollten sich Fenster und Türen gegenüber liegen und für ein paar Minuten ganz geöffnet werden. Damit wird ein kompletter Luftaustausch in kurzer Zeit erreicht. Stellen sie sicher, dass die Fensterbänke nicht vollgestellt werden.

8.      Sollten sich im Wohnraum sehr viele Pflanzen oder andere Feuchtigkeitsquellen wie Zimmerspringbrunnen, offene Aquarien, Luftbefeuchter oder Wäsche befinden, muss besonderer Wert auf ein regelmäßiges Lüften gelegt werden. All das gibt viel Feuchtigkeit ab. Spätestens wenn die Scheiben beschlagen, muss eine Stoßlüftung mit geöffneten Fenstern erfolgen. 

9.      Nach dem morgendlichen Aufstehen die nachts entstandene Feuchtigkeit im Schlafzimmer, durch geöffnete Fenster kräftig rauslüften. Dabei die Decken aufschlagen, damit auch die Matratzen Feuchtigkeit abgeben können.

10.  Ständig gekippte Fenster vermeiden. Hiermit wird der Energieverbrauch erhöht und die Lüftungswirkung ist gering. Die starke Auskühlung der Fensterlaibungen führt wiederum zu bevorzugten Kondensationsflächen für Luftfeuchtigkeit. Zusätzlich erhöht sich bei Abwesenheit die Einbruchgefahr.

11.  Das Bad und die Küche sollten unmittelbar nach dem Duschen, Baden, Kochen oder nach dem Wischen der Fußböden gelüftet werden. Dadurch kann die feuchte Luft sofort abgeführt werden. Textile Vorhänge sollten im Bad vermieden werden.

12.  Stellen sie einen ungehinderten Luftaustausch sicher, indem sie Lüftungsgitter in Fenster und Abluftventilatoren im Badezimmer immer reinigen.

 Unterstützung und Rat gibt es bei der Baubiologischen Beratungsstelle Münsterland, Ralf Holtrup Tel. 02581-784635,  www.baubiologie-holtrup.de oder www.biolysa.de