Sonntag, Februar 20, 2011

Schimmelpilze nach Feuchte- oder Wasserschäden

Wasserschäden in der Wohnung oder im Haus
Schnelles Handeln ist das A und O zur Vermeidung von Schimmelpilzen

Tropfende Schläuche oder undichte Anschlüsse an Abflüssen von Wanne und Waschbecken kennt sicher jeder. Wer diese Schäden schnell bemerkt, kann kostspielige Reparaturen vermeiden.

Bleiben solche Schäden unentdeckt, kann es teuer werden. Insbesondere, wenn Feuchtigkeit in die Decken und Wände dringt. „Oft sickert das Wasser unbemerkt in den Bodenaufbau und so erhält man im wahrsten Sinne des Wortes einen schwimmenden Estrich“, sagt Ralf Holtrup, Vorstandsmitglied des Baubiologenvereins BIOLYSA e.V. Zeichen für einen Wasserschaden seien oft verfärbte Flächen. Andere Signale: Schimmel und muffiger Geruch.
Holtrup weiter: „Die in den Bodenaufbau eingedrungene Wassermenge verteilt sich unterhalb des Estrichs und durchfeuchtet diese mehr oder weniger stark. Schon nach drei Tagen ohne Trocknungsmaßnahmen kann es zu einem massiven Schimmelpilzwachstum kommen. Die Pilzsporen verteilen sich dann mit jedem Schritt eines Menschen in den Räumen.“ Schnelles Handeln sei deswegen angezeigt. Man sollte nicht erwarten, dass die Feuchtigkeit von alleine abtrocknet. Holtrup: „Auch das Warten auf eine Reaktion der Hausratversicherung hilft im Kern nicht.“

Sobald der Schaden erkannt ist, solle man besser ein professionelles Trocknungsunternehmen oder einen Schimmelsanierer beauftragen.
Das Aufstellen von Entfeuchtungsgeräten sei in bewohnten Räumen keinesfalls ausreichend. In vielen Fällen, so der Baubiologe von BIOLYSA, möchten die Wohnungseigentümer oder Versicherer Kosten sparen und belassen es bei einer Unterestrichtrocknung. Allerdings könne niemand sicher sein, dass alle Wasserstellen beseitigt seien und keine Schimmelbelastung der Raumluft vorliege. Der Sachverständige Holtrup ergänzt: „Es sollte in jeden Fall ein Gutachter für Schimmelschäden eingeschaltet werden. Durch geeignete Probeentnahmen kann eine Schimmelfreiheit der Räume und der Atemluft nachgewiesen werden.“

Dabei sollte man sich aber nicht zwingend auf die Gutachter der Versicherungen oder der Sanierer verlassen. „Unabhängige Gutachter sind in jedem Fall zu bevorzugen. Sie werden die Situation neutral beurteilen und haben keine wirtschaftlichen Überlegungen im Hinterkopf", meint Holtrup.

Weitere Infos und Tipps bei Ralf Holtrup www.baubiologie-holtrup.de oder
www.biolysa.de

Montag, Februar 14, 2011

Elektrosmog bei Babys und Kinder: Babys im Störfeld von Handy, TV, Computer

Babys im Störfeld von Handy, TV, Computer

Aus: Wohnung + Gesundheit 137, Herbst 2010, S. 24-25 (v. Maria Luisa Nüesch)

Physische und psychische Wirkungen Sollen wir unsere Gewohnheiten im Umgang mit dem Handy, dem Fernseher und dem Computer wegen eines Babys umstellen? Maria Luisa Nüesch vom Verein Spielraum-Lebensraum e.V. (www.spielraum-lebensraum.ch) in der Schweiz plädiert für eine neue Hygiene im Umgang mit Aufmerksamkeit verschlingenden Technologien.
Handys, Fernseher und Computer machen unser Leben scheinbar kommunikativer. Trotz der ständigen Erreichbarkeit - oder vielleicht gerade wegen ihr - ist ein wachsender Beziehungsverlust zu beobachten. Dabei ist Beziehungspflege die zentrale Grundlage für eine gedeihliche Entwicklung von Neugeborenen.

Babys sind anders. Sie erleben sich nicht getrennt von der Umgebung. Ihr ganzer Körper ist ein hochsensibles Sinnesorgan. Sie sind empfindsam und überaus sozial. Babys können ihre Wahrnehmungen nicht bewusst verarbeiten, sondern sind ihnen schutzlos ausgeliefert. Ihr einziger Anker, ihre einzige Sicherheit, ist der emotionale Kontakt mit nahe stehenden Menschen.
Wenn wir die Bedürfnisse von Babys lesen lernen, führen sie uns zu einer neuen Wahrnehmung der Welt. Ihr lebenswichtiges Verlangen nach Ruhe, Wiederholung und Einfachheit kann auch den Eltern eine neue Lebensqualität verschaffen. Um aber heute auf Handys, Fernseher und Computer in Gegenwart von Babys zu verzichten, braucht es, außer viel Liebe und Respekt, vermehrtes Wissen um deren Wirkung.

Die neuesten Erkenntnisse auf dem Gebiet der frühen Bindungsforschung zeigen, dass die Folgen gravierend sind, wenn Störungen in der ersten Lebenszeit vorliegen.

Ruhe nach der Geburt Fachleute raten Eltern dringend davon ab, sich während oder nach der Geburt von technischen Geräten wie dem Handy (SMS) und dem Fernseher ablenken zu lassen. Es gibt Wochenbettabteilungen, die Handyund TV-freie Zimmer einführten, um Babys und Müttern die notwendige Ruhe zu gewähren. Dazu sagt der Neurobiologe Gerald Hüther: »Alles, was eine Mutter davon ablenkt, sich ihrem Kind während der ersten Tage zu widmen, ist Gift für das sich entwickelnde Gehirn des Kindes und Gift für die sich entwickelnde Beziehung zwischen ihr und ihrem Kind. Die vertrauensvolle Beziehung bildet die Grundlage für die gesamte weitere Entwicklung. Wenn sie nicht gelingt, bleibt das Kind ängstlich und hat große Probleme, sich in der neuen Welt sicher zu fühlen. Es verliert seine Offenheit und Lernfreude. Das ist das Schlimmste, was einem Kind nach der Geburt passieren kann.«

Fernsehende Mütter können die Mimik ihres Säuglings nicht mehr verstehen Ein eingeschalteter Fernseher zieht die Blicke der Anwesenden unwillkürlich auf sich. Babys müssen den hohen Dauerton (15625 Hz) über sich ergehen lassen. Das zuckende Licht stört - so zeigten Studien - auch schlafende Kinder. Die Strahlung bewirkt eine Reizüberflutung, die den Stresspegel ansteigen lässt.
Das Fernsehen schwächt die Wahrnehmung für das Lebendige, wie jahrelange Untersuchungen von Heinz Buddemeier von der Universität Bremen zeigen. Doch auf die ist man angewiesen, um die so wichtigen, zarten Signale des Säuglings erkennen und spiegeln zu können.
Weshalb gibt es eine zunehmende Zahl von Müttern, denen es schwer fällt, die Mimik und Körpersprache ihres Babys zu »lesen«? Die Folge ist eine tiefe Verunsicherung bis hin zur Angst, das Kind nicht verstehen zu können. Das Baby schließt sich zusehends ab, um zu überleben, wenn es sich nicht wahrgenommen fühlt. Je früher ein solcher Zustand erkannt wird, desto schneller wirksam ist die »emotionale erste Hilfe«, eine Krisenintervention, die eine gestörte Mutter-Kind-Beziehung wieder ins Lot bringen kann.
Die Entwicklung der Technik geht so rasant vonstatten, dass wir von Jahr zu Jahr vor neuen Phänomenen stehen. Eine Studie in London ergab, dass etwa ein Viertel der befragten 1466 Vollzeitmütter mehr Zeit im Internet (Facebook, Twitter, Einkäufe bei E-Bay) verbringt, als mit ihren Kindern. Viele von ihnen surfen mehr als fünf Stunden am Tag. Dabei zeigen sie die bekannten Symptome bei Entzug wie Schweißausbrüche, Reizbarkeit, Realitätsverlust, Isolation.
Ein Extremfall wird aus Suwon berichtet, einem Vorort von Seoul. Hier starb ein drei Monate alter Säugling aufgrund von Unterernährung, weil sich die Eltern lieber um ihr »Avatar- Kind« kümmerten. Sie waren von einem Spiel namens »Prius« besessen, in dem sie ein virtuelles Kind namens »Anima« aufzogen. Im September kam das arbeitslose Paar nach zwölf Stunden Internetcafé nach Hause und fand das eigene Kind tot.
Mit der schnellen Verbreitung von iPhones und iPads wird das Suchtverhalten weiter ansteigen. 32 Prozent der Besitzer geben selber an, Angst vor Abhängigkeit zu haben. Für 42 Prozent wäre der Verlust des Gerätes eine Tragödie!
Wir müssen damit rechnen, dass nicht nur die Zahl der computersüchtigen, um sich schießenden Jünglinge zunimmt, sondern auch die Zahl der jungen Eltern, die durch die Einwirkung verschiedener neuer Technologien von ihren Kindern abgeschnitten werden.

Die Tyrannei der Klingel Nach einer Studie sprechen in Deutschland Mütter durchschnittlich schon länger in ihr Handy als zu ihren Kindern. Für Kinder ist die innere Abwesenheit der telefonierenden Eltern nicht nachvollziehbar. Besonders gefährdet sind Kinder, die eine schwierige Geburt hatten. Es hilft, zu Hause Telefonzeiten einzuführen, zum Beispiel, wenn die Kinder schlafen. Auch ein Anrufbeantworter kann dazu beitragen, den Alltag stressfreier zu gestalten.
Schützen Sie vor allem die Stillzeiten. Beim Stillen ist die volle Zuwendung zum Baby und die innere Präsenz der Mutter zentral. Auch während der Pflege – wickeln, baden, anziehen – entsteht eine innere Qualität, wenn Sie sich bewusst dem Kind zuwenden.
Der Hunger des Babys nach Beziehung wird durch die zugewandte Art beim Stillen und bei der Pflege gesättigt. Wählen Sie einen Kinderwagen mit Blickkontakt und schalten Sie das Handy aus. Nehmen Sie sich Zeit, um mit Ihrem Kind zu plaudern – es braucht den Blickkontakt auch, um sich sicher zu fühlen. Sorgen Sie schon vor der Geburt dafür, dass Sie reale erwachsene Gesprächspartner und ein unterstützendes Netz um sich haben. Innere Einsamkeit kann weder durch das Handy noch durch Chatten kompensiert werden.

Wie Mobilfunkstrahlung wirkt Handys und schnurlose Haustelefone sind ungemein praktisch, aber sie haben Nebenwirkungen. Diese sind umso gravierender, je jünger ein Mensch ist. Der Organismus des Kindes ist viel durchlässiger und empfindlicher als beim Erwachsenen. Am meisten Strahlung wird vom Kopf aufgenommen, der beim Kleinkind im Verhältnis zum Erwachsenen viel größer ist. Zwanzig Sekunden Handytelefonat reichen aus, um das Blutbild zu verändern und rote Blutkörperchen zum Verklumpen zu bringen (www.diagnose- funk.org). Die Salford-Studie beschreibt potenzielle Gehirnschädigungen durch die Öffnung der Blut- Hirn-Schranke. Salford hält frühe Demenz und Alzheimer für möglich. Die Mobilfunkstudie des Schweizer Bundesamtes 2007 stellt Kopfweh bei Kindern fest. Es sind Veränderungen im Verlauf der Gehirnströme im EEG erkennbar. Mobiles Telefonieren der Mutter beeinflusst die Herzaktivität von Ungeborenen. Besonders für Eltern empfiehlt es sich, auf schnurlose Kommunikation zu verzichten.

Empfehlungen zur Reduktion der Strahlenbelastung

* Handys nur in Notfällen und kurz benutzen. In der Regel ganz ausschalten, da sie sonst ständig den nächsten Sendemast anfunken.
* Das Handy auf keinen Fall im Kinderbett oder Kinderwagen »parken«.
* Möglichst im Freien bei guter Verbindung telefonieren. - Je dicker die Wände, desto stärker die Leistung.
* Handys in Fahrzeugen nicht benutzen und vollständig ausgeschaltet lassen.
* Grundsätzlich ein Schnurtelefon benutzen.
* Gesundheitliche Schädigungen durch DECT-Telefone (mit Basisstation) sind womöglich noch stärker als beim Handy.
* W-Lan/Bluetooth nicht verwenden, stattdessen eine Kabelverbindung.
* Babyphone: keines mit DECT Standard, mehr als zwei Meter Abstand vom Bett, Gerät ohne Reichweitenkontrolle verwenden.

Weitere Artikel rund um das gesunde Bauen und Wohnen finden Sie in der Zeitschrift “Wohnung + Gesundheit”
Weitere Infos und Beratung zu Elektrosmog auch hier bei
Baubiologie-Holtrup