Mittwoch, März 14, 2018

WHO gibt Leitlinen für Schimmel und Raumluftqualität heraus


Auszug aus der Veröffentlichung (Quelle: https://www.jameda.de/gesundheit/atemwege/weltgesundheitsorganisation-who-gibt-leitlinien-schimmel-in-innenraeumen-heraus/

Die WHO veröffentlichte kürzlich ihre ersten
Leitlinien zur Raumluftqualität, die sich konkret mit dem Thema Feuchtigkeit und Schimmel befassen. (1) Diese Leitlinien sind das Ergebnis einer eingehenden zweijährigen Prüfung des aktuellen Wissensstands durch 36 führende Sachverständige aus aller Welt unter der Federführung des WHO-Regionalbüros für Europa. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass Menschen, die sich in feuchten oder von Schimmel befallenen öffentlichen wie privaten Gebäuden aufhalten, ein um bis zu 75% höheres Risiko tragen, an Atemwegsbeschwerden und Asthma zu leiden. In den Leitlinien wird die Verhütung oder Behebung von Feuchtigkeits- und Schimmelproblemen empfohlen, um Schäden an der Gesundheit wesentlich zu reduzieren.

In den Leitlinien selbst legt die WHO größten Stellenwert auf zukünftige Prävention von Feuchtigkeit und Schimmel in Gebäuden. Gebäudebesitzer werden darin für verantwortlich erklärt, dass sie gesunde Arbeitsplätze oder Wohnräume zur Verfügung zu stellen, in denen keine vermehrte Feuchtigkeit und Schimmel vorzufinden ist, indem sie einwandfreie Hauskonstruktionen sicherstellen und die Häuser entsprechend warten.

Besonders hervorzuheben ist auch der Passus, in dem die WHO darauf hinweist, dass feuchte Baumaterialien deren chemischen Abbau verstärken, was dann zu höheren Emissionen flüchtiger organischer Substanzen (Lösungsmittel) führt, Formaldehyd und auch potenziell gefährlichen Chemikalien wie Pestiziden aus Baumaterialien, oder resultierend aus einer falscher Anwendung in den Gebäuden.

In vielen EU-Ländern haben 20–30% der Haushalte mit Feuchtigkeitsproblemen zu kämpfen. Alles deutet darauf hin, dass dies eine Gefährdung für die Gesundheit darstellt. In feuchten Innenräumen wachsen Hunderte Arten von Bakterien und Pilzen, die Sporen, Zellfragmente und Chemikalien freisetzen. Eine Belastung durch diese Schadstoffe wird mit dem Auftreten bzw. der Verschlimmerung von Atemwegsbeschwerden, Allergien, Asthma und Immunreaktionen in Verbindung gebracht. Kinder sind in besonderem Maße gefährdet. Neuesten Daten zufolge könnten 13% aller Fälle von Asthma im Kindesalter in den entwickelten Ländern der Europäischen Region der WHO auf feuchte Wohnräume zurückzuführen sein.

Das Wissen um die Luftschadstoffe in geschlossenen Räumen ist der Schlüssel zu Maßnahmen zur Verhütung gesundheitlicher Beeinträchtigungen und zur Reinhaltung der Luft.. Es ist Aufgabe der Gebäudeeigentümer, ein gesundes, von Feuchtigkeit und Schimmel freies Arbeits- bzw. Wohnumfeld bereitzustellen, indem sie für ausreichende Isolierung sorgen. Dagegen ist es Aufgabe der Gebäudenutzer, durch angemessene Nutzung von Wasser, Heizung und Lüftung übermäßige Feuchtigkeit zu vermeiden.


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