Die Dämmung unserer Wohnungen läuft auf Hochkonjunktur,
Einsparungsmaßnahmen von Heiz- und Energiekosten sind das Ziel. Neue Fenster,
Dämmung der Dächer und der Außenwände sind angesagt, nicht zuletzt angetrieben durch
die gesetzlichen Anforderungen der Energieeinsparverordnung.
Bei den Modernisierungsarbeiten werden jedoch meist nur die
energetischen Aspekte berücksichtigt, dass die Folge der Gebäudeabdichtung ein
verringerter natürlicher Luftwechsel ist, wird selten bedacht. Nicht nur
Schimmelpilze finden durch zu feuchte Räume einen Nährboden. Der geringere
Luftwechsel sorgt auch für eine Ansammlung von Schadstoffen in der Raumluft.
„Die Industrie lässt sich einiges einfallen, über 100.000 chemische Einzelstoffe
stehen zur Verfügung. Jahr für Jahr werden neue Substanzen dazu entwickelt,
ohne die Langzeitwirkung und Risiken für die Gesundheit zu kennen“, so Ralf
Holtrup, Sachverständigenbüro und baubiologische
Beratung, Warendorf.
Der Messtechniker warnt aus Erfahrung vor zu dichten Räumen mit
künstlichen Tapeten, Farben und anderen chemischen Produkten. Durch die
Abdichtung unserer Wohnhäuser und Betriebsstätten kommt es zu einem
intensiveren Zusammenleben mit Umweltgiften. Allergien, Atemwegsbeschwerden und
chronische Erkrankungen nehmen seit Jahren immer mehr zu. Grund für diese
Erkrankungen sind häufig Innenraumbelastungen durch VOC´s (Volatile
Organic Compounds) oder auch flüchtige organische Verbindungen genannt. Doch
nicht nur leichtflüchtige Substanzen beladen die Wohnungen, auch
schwerflüchtige dauerhaft bestehende Krankmacher sind nicht auszuschließen. Die
Quellen können unterschiedlicher Art sein. Abwaschbare Wandfarben, künstliche
Teppichböden oder Vinyl- und Vlies- Tapeten sind häufig für unsaubere Raumluft
verantwortlich.
Baustoffe dürfen aus
baubiologischer Sicht und im Interesse aller Raumnutzer keine Schadstoffe an
die Umgebung abgeben. Es sollte auf Lacke und Farben verzichtet werden, die
chemische Lösungsmittel oder Kunstharze enthalten. Im Fußbodenbereich sind
häufig PVC-Bodenbeläge oder künstlicher Nadelfilz für Gerüche und/oder
Schadstoffausdünstungen verantwortlich.
Holtrup empfiehlt für
den Boden Massivholz, Kork oder Naturfaserteppiche. Als Wandbeschichtungen
eignen sich besonders Silikat-, Kasein-, Kalk- oder Lehmfarben. Dämmstoff der
ersten Wahl für Außenwände und Dächer sollten Hanf,
Holzfaser oder Zellulosematerialien sein.
Weitere Infos, Beratung und Raumluftanalysen unter www.baubiologie-holtrup.de oder
Tel. 02581-784635
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