"Igittigitt" ist häufig die erste Reaktion, wenn
Schimmel und Bakterien im Haushalt eine sicht- oder riechbare Spur hinterlassen
haben. Aber wie ist es dazu gekommen und was ist mit den zunächst unsichtbaren
Schimmelsporen, Bakterien, Keimen und Co.? Woher kommen die ungeliebten und
gefürchteten Missetäter um sich dann in verschiedenen Ecken unseres
zivilisierten Haushaltes niederzulassen?
Normale Schimmelsporen und Bakterien gibt es in einer
relativ niedrigen Dosierung grundsätzlich fast überall; es ist die Frage des
Nahrungsangebotes und der von uns angebotenen Lebensumstände, die die
ungewünschten Mitbewohner zum Bleiben und Wachsen veranlassen berichtet der
Baubiologe Ralf Holtrup.
Treffen z.B. Schimmelsporen auf Feuchte und evtl. noch
schlecht belüftete Stellen bei Zimmertemperatur, ist schon eine der günstigsten
Wachstumsbedingungen gegeben. Gibt es zusätzlich noch Nahrung in Form von
organischem Material aus Staub, Haut und Haaren, Nahrungsmitteln oder
Spülresten, Ablagerungen mit Seife, Fett oder diversen organischen Schmutz, hat
der Schimmel schon beste Wachstumsbedingungen!
An Lebensmitteln direkt kennen wir den Schimmel
beispielsweise im Brot, in der Marmelade, auf verderbendem Obst und falsch
gelagerten Lebensmitteln. Neben der enthaltenen oder nicht entweichenden
Feuchtigkeit kann z.B. die Schimmelanfälligkeit noch befördert werden durch den
Eintrag von Verderbnis förderndem Fremdmaterial. (Messer und Löffel werden
nacheinander für die Entnahme verschiedener Lebensmittel benutzt und kommen
vllt. noch zusätzlich per 'Ablecken' mit Verdauungsenzymen in Kontakt...)
Erste Regel zur Vermeidung toxischer Schäden in unserem
menschlichen Organismus: Bei jeglichem Schimmel an Lebensmitteln: Vernichten!
Egal ob wir den Schimmel nur an einer Seite entdecken, das nicht sichtbare
Pilzmyzel hat das Lebensmittel im Zweifelsfall unsichtbar gänzlich durchzogen!
Ob Brot, Marmelade, Saucen, Käse, Quark, Früchte oder sonstige Lebensmittel;
Jeweils komplett entsorgen!
Wo finden wir denn sonst noch bevorzugt Schimmel, im
Zweifelsfalle in Tateinheit mit sich gern hinzu gesellenden Bakterien und
Keimen etc.?
Gute Lebensbedingungen gibt es an und in Abflüssen in Küche,
Bad und WC, an Dichtungen von Kühlschränken und Wasch und Spülmaschinen; bei
Waschmaschinen auch im Einfüllbereich der Waschmittel und Zusätze. Daher macht
es im Sinne der Hygiene durchaus Sinn, Wäsche die dies verträgt, mit 60° oder
90°C zu waschen, weil erst bei diesen Temperaturen gewachsene Schimmel- und
Bakterienkulturen aus der Waschmaschine beseitigt werden können.
Zusätzlich ist es bei Kühlschrank, Wasch- und Spülmaschine
sinnvoll wg. des Tauwassers bzw. grundsätzlich vorhandener Feuchtigkeit, den
Kühlschrank alle 4-6 Wochen innen + Dichtung, bei der Wasch- und Spülmaschine
alle erreichbaren Dichtungen und Waschmittel-Einfüllarmaturen, jeweils mit
einem normalen ungiftigen Haushaltreiniger (z.B. Essigreiniger) zu reinigen.
Ein idealer Ort für Schimmel und Bakterien sind naturgemäß
Abfall- und Bio-Abfalleimer, aber auch Spülbürste, Spülschwamm, Spültuch- und Lappen!
Gerade hier zeigen Untersuchungen tatsächlich ein schnell wachsendes
gigantisches Bakterien- und Keimpotenzial! Wer also nach dem Spülen, mit dem
Spülschwamm noch die anliegenden Arbeitsflächen schön sauber putzt, hat große
Chancen ein reiches Bakterienpotenzial über die Arbeitsflächen verteilt zu
haben...
Also, Abfalleimer nach Benutzung sauber halten und
Spülschwamm und –Lappen nach jedem Spülen austauschen bzw. waschen! Ähnliche
Vorgehensweise empfiehlt sich bei entsprechender Nutzung auch bei Hand- und
Trockentüchern und selbstredend bei Bodentüchern...
Im übrigen ist ein durchaus sinnvoller Komposthaufen, direkt
neben dem Küchenfenster oder der Küchentür wg. eben stark vermehrtem
Schimmelaufkommen, nicht der ideale Ort.
Ehe wir uns weiter mit Bakterien, Keimen und Co. befassen, hält
es der Baubiologe und Sachverständige Ralf Holtrup für wichtig mit einem
Mißverständnis aufzuräumen: "Es ist überhaupt nicht sinnvoll und
gesundheitlich nicht erwünscht eine Sterilität im Haushalt zu erreichen, sondern
es geht darum eine normale Haushaltshygiene herzustellen! Das heißt völlig
normale Bakterien und Keime auf ein ungefährliches Normalmaß zu
reduzieren!"
Und dies sollte man mit einfachen Haushaltreinigern (z.B.
Essigreiniger) ohne allergieauslösende Zusatzstoffe bewerkstelligen. Würden wir
um uns herum im Haushalt weitgehende Sterilität herstellen wollen, müssten wir
bei uns selbst mit einerseits unausgelastetem und andererseits immer mehr überschießendem
Immunsystem mit allen unangenehmen Formen rechnen müssen.
Ist allerdings ein Haushaltmitglied z.B. an einer
Magen-Darm-Infektion erkrankt, macht es Sinn im Sanitärbereich mit
Desinfektionsmitteln zu arbeiten, weil diese Bakterien und Keime in solch
großer Anzahl und Aggressivität ausgeschieden werden, dass aus vorbeugendem
Ansteckungsschutz dann diese Mittel zur Reinigung und Desinfektion eingesetzt
werden sollten.
Dort, wo im übrigem häufig hohe Bakterien- und Keimzahlen
vermutet werden, nämlich auf der Toilettenbrille, zeigen Untersuchungen in
Haushalten regelmäßig ein harmloses Ergebnis. Das könnte darin begründet
liegen, dass Bakterien und Keime ein durchaus feuchtes Klima zur Vermehrung
benötigen. – Wiewohl sollte der alte Satz: 'Nach dem Toilettengang und vor dem
Essen, Händewaschen nicht vergessen!' selbstverständlich einen Hauptübertragungsweg
für Darmkeime ausschließen helfen.
Feuchtigkeit finden wir zusammen mit Küchen- und Fettdunst
naturgemäß (neben dem Bad), in unseren Küchen vor. Zusätzlich befindet sich
dort, viel häufiger als vermutet, ein weiterer unsichtbarer Ansteckungsherd: Im
Tauwasser von Tiefkühlprodukten und regelmäßig bei Geflügel (neben verdorbenen
oder schlecht gekühlten Milch- und Eierspeisen), Salmonellen als Ursache für
häßliche und je nach Lage auch lebensbedrohliche Magen-Darm Erkrankungen mit
bekannten Ausdrucksformen...
Dies läßt sich einerseits durch konsequente und getrennte
Benutzung von Küchengerät verhindern und andererseits durch gründliches und
heißes Abwaschen aller in Kontakt gekommenen Teile: Messer, Schüssel, Sieb,
Arbeitsbrett, Spüle, Wasserhahn, Hände(!) etc. (Das Geflügel nur durchgegart
genossen werden sollte, ist ja allgemein bekannt)
Zum Schluß sei noch einmal auf die allgemeine Reinigung von
Böden, Wänden und Flächen in haushaltrelevanten Bereichen eingegangen; Zur
Einhaltung einer Haushalthygiene reicht auch hier ein Haushaltreiniger ohne
große Zusatzchemie vollkommen aus!
Der Baubiologe empfiehlt: "Zur Vermeidung von Schimmel,
Bakterien und Co. im Haushalt, empfehlen wir ausreichende Haushaltshygiene mit
Köpfchen, aber Desinfektion nur so wenig wie nötig!“
Weitere Infos und Hilfe bei Schimmelpilze oder auch Schadstoffen in der Wohnung:
www.baubiologie-holtrup.de oder Tel. 02581-784635
Weitere Infos und Hilfe bei Schimmelpilze oder auch Schadstoffen in der Wohnung:
www.baubiologie-holtrup.de oder Tel. 02581-784635
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