Dienstag, Mai 14, 2019

Quecksilberbelastung durch zerbrochene Thermometer oder Energiesparbirnen


Quecksilber zählt zu den hochtoxischen Schwermetallen. Quecksilberbelastungen können am Arbeitsplatz auftreten oder aber auch bei Amalgamfüllungen, belasteten Lebensmitteln (z.B. Fisch) . Im Wohnbereich tritt eine Belastung eher selten auf. Aber Vorsicht bei herkömmlichen Thermometern und Energiesparleuchtmitteln.

Chronische Vergiftungen äußern sich durch Nerven- und Nierenschäden, wobei Kinder und schwangere Frauen am empfindlichsten gegenüber Quecksilberverbindungen sind. Es kann auch passieren, dass Quecksilber die Blut-Hirn-Schranke überwindet.

Sofortmaßnahmen bei Freisetzung von Quecksilber durch Thermometer oder Sparbirnen:
·        Ruhe bewahren. Weitere Personen aus dem Raum geleiten und Fenster öffnen. Heizung und Lüftungsanlage abstellen.
·        Beim Reinigen ebenfalls noch gut durchlüften.
·        Tragen Sie Gummihandschuhe zum Schutz vor dem Quecksilber und den scharfen Glassplittern.
·        Für die erste Reinigung keinen Besen, Handfeger oder Staubsauger verwenden! Der Staubsauger bläst die Quecksilberdämpfe  wieder in die Raumluft. Das gebrochene Material, Glassplitter etc.  mit Karton oder steifem Papier zusammenkehren und in ein geschlossenes Glasgefäß geben. Auf glatten Böden wischen Sie den Staub und die restlichen Glassplitter mit feuchten Papiertüchern auf und stecken sie diese in das Gefäß.
·        Reste ggfs. mit einem Absorbermaterial (erhältlich in der Apotheke oder bei der örtlichen Feuerwehr) binden!
·        Wenn ausgelaufenes Quecksilber auf einem Teppich gelandet ist, sollte man keinesfalls den Staubsauger einsetzen, um es zu entfernen. Dagegen ist die Verwendung einer Apotheken-Pipette in diesem Fall wesentlich besser. Eine leere Tropfflasche für Augentropfen aus Kunststoff ist ebenfalls zur Entfernung von Quecksiberresten gut geeignet. Splitter und Stäube nehmen Sie ggfs. mit einem Klebeband auf und geben diese ebenfalls in das Gefäß.
·        Das metallische Quecksilber hat die unangenehme Eigenschaft sich in kleinste Ritzen, Bodenfugen oder hinter Fußleisten zu verbergen. Von dort kann es noch Jahre eine Quecksilberquelle darstellen, die für Quecksilberraumluftbelastungen oberhalb des Gefahrenwertes von 350 ng/m3 sorgen können.
·        Die Abfälle geben Sie bei der örtlichen Sammelstelle ab – nicht in den Hausmüll! Bis zur Entsorgung sicher aufbewahren.
·        Erst nach später nach der gründlichen Reinigung kann der Staubsauger eingesetzt werden. Wichtig: Während des Saugens und danach gut lüften. Staubsaugerbeutel und Feinstaubfilter sowie alle Reinigungsutensilien entsorgen Sie in der Restmülltonne außerhalb des Hauses.
·        Im Anschluss an alle Reinigungsmaßnahmen lüften Sie noch einige Tage.
·        Nach solch einem Ereignis ist es wichtig, die Raumluft auf Quecksilber untersuchen zu lassen, um den Sanierungserfolg zu überprüfen bzw. den Raum wieder zur Nutzung freizugeben.

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