Durchschnittlich acht Monate im
Jahr müssen wir eine Heizung in Anspruch
nehmen und darauf achten, das wir möglichst effizient und auch noch ökonomisch
heizen. Wir schaffen uns damit in der kalten Jahreszeit ein Wohlfühlklima, und
wer hätte das nicht gerne in den eigenen vier Wänden.
Nur dieser schöne Traum ist
leider heute nicht mehr für jeden realisierbar. Ständig steigende
Energiekosten, Auflagen zur Fassadendämmung der Häuser, mehrfach verglaste
Fenster, moderne Baumaterialien und schon wächst bei fehlender Lüftung der
Schimmel an den Wänden. Beides ist
einfach untrennbar miteinander verbunden und erhitzt immer wieder die Gemüter
von Mietern und Vermietern wegen des Vorwurfs von fehlerhaftem Nutzerverhalten.
In den Monaten der Heizperioden
ist es natürlich ganz wichtig zu lüften.
Durch ein regelmäßiges Lüften erhöhen wir die Wohnqualität und auch unser
Wohlbefinden. Wir sorgen für frische Luft in den Räumen, transportieren
entstandene Feuchtigkeit, Gerüche und auch Schadstoffe aus der Wohnung. Obwohl
auch andere Faktoren unser Wohlbefinden mitbestimmen,
z. B. Luftfeuchtigkeit, Durchzug, Raumtemperatur, Luftgeschwindigkeit und
Luftqualität, können wir ohne richtiges Heizen und Lüften kein dauerhaftes
Wohlfühlklima erreichen.
Mit Hilfe eines Hygrometers lässt
sich eine sinnvolle Eigenkontrolle im Lüftungsverhalten durchführen. Dieses
gibt es für wenig Geld sogar mit Alarmfunktion.
Der Baubiologe und
Sachverständige Ralf Holtrup aus Warendorf gibt folgende Empfehlungen zum
richtigen Heizen und Lüften, um Feuchteschäden zu verringern oder zu vermeiden:
- Wenig genutzte kältere Räume nicht mit der Luft aus wärmeren Räumen heizen. Warme feuchte Luft kondensiert an kalten Flächen im ungeheizten Raum und begünstigt Schimmelbildung.
- Die Heizung nicht ganz ausschalten, wenn am Tag das Haus verlassen wird. Die Räume kühlen aus und dadurch ist das Wiederaufheizen am Abend nachweislich energieaufwendiger als die Heizung herunter zu regeln. Dieses gilt auch für die Nacht.
- Auch nicht genutzte Räume in den Wintermonaten geringfügig heizen.
4. Wärmestau
am Heizkörper vermeiden! Dafür sorgen, das Heizungsventile und Heizkörper nicht
durch Vorhänge, Verkleidungen, zu große Fensterbänke oder Möbel verdeckt werden,
das verringert die Wärmeabgabe in den Raum.
5. Möbel
nicht unmittelbar vor schlecht gedämmte Außenwände oder Wandecken stellen. Weil
hinter den Möbeln weniger Raumluft und damit Wärme zirkuliert, kommt es zu
einer stärkeren Auskühlung der Wände und hier wiederum bevorzugt zur
Kondensation von Raumluftfeuchte mit der Gefahr von Schimmelbildung. Möglichst einen Abstand von 10 cm zu den
Außenwänden einhalten.
6. Feuchtigkeit
und Schadstoffe möglichst am Entstehungsort und während oder unmittelbar nach
ihrer Entstehung durch Lüften entfernen.
7. Kurzes
Querlüften ist am effektivsten. Beim Querlüften sollten sich Fenster und Türen
gegenüber liegen und für ein paar Minuten ganz geöffnet werden. Damit wird ein
kompletter Luftaustausch in kurzer Zeit erreicht. Stellen sie sicher, dass die
Fensterbänke nicht vollgestellt werden.
8. Sollten
sich im Wohnraum sehr viele Pflanzen oder andere Feuchtigkeitsquellen wie
Zimmerspringbrunnen, offene Aquarien, Luftbefeuchter oder Wäsche befinden, muss
besonderer Wert auf ein regelmäßiges Lüften gelegt werden. All das gibt viel
Feuchtigkeit ab. Spätestens wenn die Scheiben beschlagen, muss eine Stoßlüftung
mit geöffneten Fenstern erfolgen.
9. Nach
dem morgendlichen Aufstehen die nachts entstandene Feuchtigkeit im
Schlafzimmer, durch geöffnete Fenster kräftig rauslüften. Dabei die Decken
aufschlagen, damit auch die Matratzen Feuchtigkeit abgeben können.
10. Ständig
gekippte Fenster vermeiden. Hiermit wird der Energieverbrauch erhöht und die
Lüftungswirkung ist gering. Die starke Auskühlung der Fensterlaibungen führt
wiederum zu bevorzugten Kondensationsflächen für Luftfeuchtigkeit. Zusätzlich
erhöht sich bei Abwesenheit die Einbruchgefahr.
11. Das
Bad und die Küche sollten unmittelbar nach dem Duschen, Baden, Kochen oder nach
dem Wischen der Fußböden gelüftet werden. Dadurch kann die feuchte Luft sofort
abgeführt werden. Textile Vorhänge sollten im Bad vermieden werden.
12. Stellen
sie einen ungehinderten Luftaustausch sicher, indem sie Lüftungsgitter in
Fenster und Abluftventilatoren im Badezimmer immer reinigen.
Unterstützung und
Rat gibt es bei der Baubiologischen Beratungsstelle Münsterland, Ralf
Holtrup Tel. 02581-784635, www.baubiologie-holtrup.de oder www.biolysa.de
1 Kommentar:
Bin sehr dankbar für solche sachen die mir sagen wann ich am besten Lüfte, merke das selber nicht so sehr. Und dann werde ich bei der Arbeit immer wieder müder, aber zum Glück gibt es ja sowas wie einen co2 sensor der mir dann sagt, jetzt aber schnell lüften, damit das Gehirn wieder mehr Sauerstoff bekommt :)
Lg, Monika
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