Freitag, August 31, 2012

Regelmäßige Nutzung von Handy und PC kann krank machen



Rauchen schadet der Gesundheit heißt es auf der Zigarettenpackung. Und auch die Beipackzettel von Medikamenten sind prallgefüllt mit möglichen Nebenwirkungen. Ginge es nach dem Willen von Sara Thomée von der Universität Göteborg, dann müssten auch Handys, Smartphones und Computer einen Warnhinweis tragen.

Thomée arbeitet derzeit am medizinischen Institut der schwedischen Uni an ihrer Doktorarbeit. Im Rahmen der Arbeit hat sie zusammen mit Forscherkollegen mehrere Befragungen durchgeführt, die sich mit den möglichen gesundheitlichen Folgen durch regelmäßige Handy- und PC-Nutzung ergeben.
Insgesamt 4100 Personen zwischen 20 und 24 Jahren wurden dazu befragt. Ergebnis: Die Nutzung moderner Technologie führt gerade bei jungen Erwachsenen zu Schlafstörungen, Stress und mitunter sogar zu mentalen Beeinträchtigungen. "Staatliche Gesundheitdienste sollten Anleitungen veröffentlichen, wie man die Technologie sicher nutzt", lautet denn auch Thomées Forderung.
Die Göteborger Untersuchung belegt, dass ein direkter Zusammenhang zwischen dem intensiven Gebrauch von Mobiltelefonen sowie Computern und gesundheitlichen Folgeerscheinungen besteht. "Wir haben uns die Ergebnisse quantitativ und qualitativ betrachtet und die Freiwilligen ein Jahr lang begleitet", sagt die Doktorandin.

Bei jungen Männern etwa führt die massive Nutzung der Mobilfunktechnik zu häufiger auftretenden Schlafstörungen und Stress. Depressive Symptome konnten hingegen bei jungen Frauen und Männern gleichermaßen beobachtet werden.
Neben Mobiltelefonen stehen auch Computer in der Kritik. Wer spät in der Nacht vor dem Rechner hockt, riskiert genau wie tagsüber bei Smartphone & Co., Opfer von Schlafstörungen, Stress und depressiven Symptomen zu werden. Verstärkt werden die genannten Symptome übrigens, wenn Mobiltelefon und PC vorhanden sind und beide regelmäßig zum Einsatz kommen.
Ob staatliche Gesundheitsbehörden bereit sind, die Forderungen nach einem Warnhinweis auf den Geräten umzusetzen, ist mehr als fraglich. Die Gerätehersteller dürften ebenso wenig erbaut sein, ihren Geräten Anleitungen zur sicheren Nutzung beizulegen. Besser, man hält sich gleich an die Ratschläge von Sara Thomée. Dazu gehört, dass man regelmäßige Pausen einlegt - vor allem nach intensiver Nutzung. Dem Zwang, immer und überall erreichbar zu sein, sollte man eine Abfuhr erteilen. Soll heißen: Schalten Sie ruhig mal ihr Mobiltelefon aus und machen Sie sich ein bisschen rar. 

Quelle: Thüringer Allgemeine 19.08.12:
http://www.tlz.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Regelmaessige-Nutzung-von-Handy-und-PC-kann-krank-machen-835609990


Dienstag, August 07, 2012

Schimmel und Bakterien im Haushalt vermeiden - Tipps vom Baubiologen



"Igittigitt" ist häufig die erste Reaktion, wenn Schimmel und Bakterien im Haushalt eine sicht- oder riechbare Spur hinterlassen haben. Aber wie ist es dazu gekommen und was ist mit den zunächst unsichtbaren Schimmelsporen, Bakterien, Keimen und Co.? Woher kommen die ungeliebten und gefürchteten Missetäter um sich dann in verschiedenen Ecken unseres zivilisierten Haushaltes niederzulassen?

Normale Schimmelsporen und Bakterien gibt es in einer relativ niedrigen Dosierung grundsätzlich fast überall; es ist die Frage des Nahrungsangebotes und der von uns angebotenen Lebensumstände, die die ungewünschten Mitbewohner zum Bleiben und Wachsen veranlassen berichtet der Baubiologe Ralf Holtrup.

Treffen z.B. Schimmelsporen auf Feuchte und evtl. noch schlecht belüftete Stellen bei Zimmertemperatur, ist schon eine der günstigsten Wachstumsbedingungen gegeben. Gibt es zusätzlich noch Nahrung in Form von organischem Material aus Staub, Haut und Haaren, Nahrungsmitteln oder Spülresten, Ablagerungen mit Seife, Fett oder diversen organischen Schmutz, hat der Schimmel schon beste Wachstumsbedingungen!

An Lebensmitteln direkt kennen wir den Schimmel beispielsweise im Brot, in der Marmelade, auf verderbendem Obst und falsch gelagerten Lebensmitteln. Neben der enthaltenen oder nicht entweichenden Feuchtigkeit kann z.B. die Schimmelanfälligkeit noch befördert werden durch den Eintrag von Verderbnis förderndem Fremdmaterial. (Messer und Löffel werden nacheinander für die Entnahme verschiedener Lebensmittel benutzt und kommen vllt. noch zusätzlich per 'Ablecken' mit Verdauungsenzymen in Kontakt...)
Erste Regel zur Vermeidung toxischer Schäden in unserem menschlichen Organismus: Bei jeglichem Schimmel an Lebensmitteln: Vernichten! Egal ob wir den Schimmel nur an einer Seite entdecken, das nicht sichtbare Pilzmyzel hat das Lebensmittel im Zweifelsfall unsichtbar gänzlich durchzogen! Ob Brot, Marmelade, Saucen, Käse, Quark, Früchte oder sonstige Lebensmittel; Jeweils komplett entsorgen!

Wo finden wir denn sonst noch bevorzugt Schimmel, im Zweifelsfalle in Tateinheit mit sich gern hinzu gesellenden Bakterien und Keimen etc.?
Gute Lebensbedingungen gibt es an und in Abflüssen in Küche, Bad und WC, an Dichtungen von Kühlschränken und Wasch und Spülmaschinen; bei Waschmaschinen auch im Einfüllbereich der Waschmittel und Zusätze. Daher macht es im Sinne der Hygiene durchaus Sinn, Wäsche die dies verträgt, mit 60° oder 90°C zu waschen, weil erst bei diesen Temperaturen gewachsene Schimmel- und Bakterienkulturen aus der Waschmaschine beseitigt werden können.
Zusätzlich ist es bei Kühlschrank, Wasch- und Spülmaschine sinnvoll wg. des Tauwassers bzw. grundsätzlich vorhandener Feuchtigkeit, den Kühlschrank alle 4-6 Wochen innen + Dichtung, bei der Wasch- und Spülmaschine alle erreichbaren Dichtungen und Waschmittel-Einfüllarmaturen, jeweils mit einem normalen ungiftigen Haushaltreiniger (z.B. Essigreiniger) zu reinigen.

Ein idealer Ort für Schimmel und Bakterien sind naturgemäß Abfall- und Bio-Abfalleimer, aber auch Spülbürste, Spülschwamm, Spültuch- und Lappen! Gerade hier zeigen Untersuchungen tatsächlich ein schnell wachsendes gigantisches Bakterien- und Keimpotenzial! Wer also nach dem Spülen, mit dem Spülschwamm noch die anliegenden Arbeitsflächen schön sauber putzt, hat große Chancen ein reiches Bakterienpotenzial über die Arbeitsflächen verteilt zu haben...
Also, Abfalleimer nach Benutzung sauber halten und Spülschwamm und –Lappen nach jedem Spülen austauschen bzw. waschen! Ähnliche Vorgehensweise empfiehlt sich bei entsprechender Nutzung auch bei Hand- und Trockentüchern und selbstredend bei Bodentüchern...

Im übrigen ist ein durchaus sinnvoller Komposthaufen, direkt neben dem Küchenfenster oder der Küchentür wg. eben stark vermehrtem Schimmelaufkommen, nicht der ideale Ort.

Ehe wir uns weiter mit Bakterien, Keimen und Co. befassen, hält es der Baubiologe und Sachverständige Ralf Holtrup für wichtig mit einem Mißverständnis aufzuräumen: "Es ist überhaupt nicht sinnvoll und gesundheitlich nicht erwünscht eine Sterilität im Haushalt zu erreichen, sondern es geht darum eine normale Haushaltshygiene herzustellen! Das heißt völlig normale Bakterien und Keime auf ein ungefährliches Normalmaß zu reduzieren!"
Und dies sollte man mit einfachen Haushaltreinigern (z.B. Essigreiniger) ohne allergieauslösende Zusatzstoffe bewerkstelligen. Würden wir um uns herum im Haushalt weitgehende Sterilität herstellen wollen, müssten wir bei uns selbst mit einerseits unausgelastetem und andererseits immer mehr überschießendem Immunsystem mit allen unangenehmen Formen rechnen müssen.

Ist allerdings ein Haushaltmitglied z.B. an einer Magen-Darm-Infektion erkrankt, macht es Sinn im Sanitärbereich mit Desinfektionsmitteln zu arbeiten, weil diese Bakterien und Keime in solch großer Anzahl und Aggressivität ausgeschieden werden, dass aus vorbeugendem Ansteckungsschutz dann diese Mittel zur Reinigung und Desinfektion eingesetzt werden sollten.

Dort, wo im übrigem häufig hohe Bakterien- und Keimzahlen vermutet werden, nämlich auf der Toilettenbrille, zeigen Untersuchungen in Haushalten regelmäßig ein harmloses Ergebnis. Das könnte darin begründet liegen, dass Bakterien und Keime ein durchaus feuchtes Klima zur Vermehrung benötigen. – Wiewohl sollte der alte Satz: 'Nach dem Toilettengang und vor dem Essen, Händewaschen nicht vergessen!' selbstverständlich einen Hauptübertragungsweg für Darmkeime ausschließen helfen.

Feuchtigkeit finden wir zusammen mit Küchen- und Fettdunst naturgemäß (neben dem Bad), in unseren Küchen vor. Zusätzlich befindet sich dort, viel häufiger als vermutet, ein weiterer unsichtbarer Ansteckungsherd: Im Tauwasser von Tiefkühlprodukten und regelmäßig bei Geflügel (neben verdorbenen oder schlecht gekühlten Milch- und Eierspeisen), Salmonellen als Ursache für häßliche und je nach Lage auch lebensbedrohliche Magen-Darm Erkrankungen mit bekannten Ausdrucksformen...

Dies läßt sich einerseits durch konsequente und getrennte Benutzung von Küchengerät verhindern und andererseits durch gründliches und heißes Abwaschen aller in Kontakt gekommenen Teile: Messer, Schüssel, Sieb, Arbeitsbrett, Spüle, Wasserhahn, Hände(!) etc. (Das Geflügel nur durchgegart genossen werden sollte, ist ja allgemein bekannt)

Zum Schluß sei noch einmal auf die allgemeine Reinigung von Böden, Wänden und Flächen in haushaltrelevanten Bereichen eingegangen; Zur Einhaltung einer Haushalthygiene reicht auch hier ein Haushaltreiniger ohne große Zusatzchemie vollkommen aus! 

Der Baubiologe empfiehlt: "Zur Vermeidung von Schimmel, Bakterien und Co. im Haushalt, empfehlen wir ausreichende Haushaltshygiene mit Köpfchen, aber Desinfektion nur so wenig wie nötig!“

Weitere Infos und Hilfe bei Schimmelpilze oder auch Schadstoffen in der Wohnung:
www.baubiologie-holtrup.de oder Tel. 02581-784635